Meine andere Seite!

Mein 2023.

Der etwas andere Rückblick mit dem Ausblick aufs ​neue Jahr und eine andere, für viele noch unbekannte ​Seite von mir.

Quill pen and old books

Patrick Michel

30. Dezember 2023


2023

Was für ein Jahr.

Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt etwas zu diesem Jahr schreiben soll, da ich glaube, dass die ​Erlebnisse und Erfahrungen dieses Jahres mehrere Bücher füllen könnten. Außerdem erscheint es mir fast ​obsolet, meine Gedanken festzuhalten, da ja ohnehin so viele andere tun und ganz andächtig in ​Anbetracht ihrer Erlebnisse werden.


Dennoch habe ich das Gefühl, etwas schreiben und festhalten zu müssen, vielleicht etwas, das bis dato noch unsichtbar für die ​Welt war und ich hiermit aufdecke.

Ich möchte damit starten, was ich mir für kommendes Jahr vornehme bzw. mehr erhoffe, obwohl Hoffnung haben für mich eher ​einen passiven Prozess beschreibt, statt eigenständiges Handeln.


Also noch einmal von vorne: Ich möchte nächstes Jahr noch mehr Fühlen und noch weniger Denken.

Ich möchte, dass mir noch mehr egal wird.

Ich möchte einfach sein, nichts werden wollen und nicht das Gefühl haben, irgendetwas erreichen zu müssen.


Bereits 2022 verpflichtete ich mich, ein erfolgreiches Unternehmen zu führen. Der Plan ist gescheitert und, um ehrlich zu sein, bis ​aufs übelste in die Hose gegangen. Als ich 2022 einen Businessplan schrieb, war ich voller Euphorie, nur um etwas mehr als ein ​Jahr später alles ad acta zu legen - naja, so ganz noch nicht, aber das Studio, das ich aufbaute, existiert so nicht mehr. Ich habe es ​abgegeben, genau wie den Unmut, den ich anhäufte, nur um meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.


Was habe ich da überhaupt versucht?

Ich musste feststellen, dass ich in Zeiten übelster Panik und Angst, die mich stellenweise bis an den Rand des Wahnsinns trieb, ​lediglich im Kopf war. Gedanken raubten mir den Schlaf, meine Laune und letzten Endes das, worauf es im Leben ankommt: Leben, ​vor allem Lebensqualität.

Was für jeden mit unterschiedlichen Stadien verbunden ist, ist dennoch für alle gleich: Wir wollen uns keine Sorgen machen ​müssen. Wir wollen in Freiheit leben und wir wollen zufrieden und glücklich mit uns selbst sein.

Das hatte ich sehr lange nicht und ich befinde mich auch heute noch oftmals in Phasen, in denen ich mich frage, ob es das jetzt ​war? Ob mein Leben fortan nur noch eine Aneinanderreihung von To-Do’s ist?


Erst als ich anfing, diese Gedanken aufzuschreiben, fühlte ich mich wieder frei.

Ich fühlte mich wieder. Beim Schreiben setze ich mich vor allem mit mir selbst auseinander und schaffe es vom Kopf in den Körper ​und damit ins Gefühl einzutauchen. Das Schreiben ist eine von mir neu entdeckte Leidenschaft, die mich dazu veranlasste, einen ​eigenen Instagram-Kanal dafür zu schaffen, der sich mit meiner anderen - ich nenne sie jetzt mal - "weichen" Seite beschäftigt. Ich ​begann Gedichte zu schreiben, kurze Weisheiten, sofern man sie denn so nennen möge und Gedankengänge über Leben, Liebe, ​Sex, Erfahrung, Diversität und vieles mehr festzuhalten. Es ist eine Seite, die ich bis zu diesem Zeitpunkt niemanden zeigte und die ​auch 90%, wenn nicht sogar 99% meines familiären und sozialen Umfeldes nicht kennen. Selbst meine Mutter war überrascht, als ​ich ihr zu Weihnachten ein Buch überreichte, das zu 100% aus meiner Feder stammte. Es ist bis dato das erste Werk bzw. die erste ​große, zusammenhängende Ansammlung von Texten, die ich in Buchform drucken ließ. In Anbetracht der Sache, dass ich “nur” ​meine Gedanken und meine Erfahrungen zu Papier brachte, war ich stolz darauf, MEIN BUCH in den Händen zu halten und einem ​Menschen zu schenken, der während meines ganzen Lebens und insbesondere im letzten Jahr stets für mich da gewesen ist.

Und das fühlt sich verdammt gut an.

Also ja: Ich möchte noch mehr fühlen. Ich möchte mich mehr mit Dingen beschäftigen, die ich halt einfach tue, die ich wirklich ​machen will und die kein To-Do, sondern ein Want-Do darstellen. Häufig verlieren wir uns alle in den Zielen, die wir verfolgen. Wir ​bleiben stecken und vergessen so häufig, weswegen wir etwas überhaupt tun. Beim Schreiben vergesse ich es ebenfalls, da fühle ​ich lediglich und genau das ist der Grund, weswegen ich es dann tue. Es ist derselbe Grund, weshalb ich trainiere. Ich habe mich in ​den letzten 12 Monaten gefragt, warum ich 2 Stunden pro Einheit trainiere und warum es nicht kürzer geht. Immer, wenn ich mein ​Training gekürzt habe, war es mir nicht genug. Ich stellte fest, dass es die Zeit im Training ist, die ich einfach genießen kann, in der ​ich fühle.

Und genau das möchte ich. Für mich ist es vorbei, mir Gedanken über Training, Essen und Schlafenszeiten zu machen. Ich möchte ​es nicht planen, sondern fühlen. Ich möchte es erleben. Für das kommende Jahr möchte ich noch mehr Gefühl, noch weniger Kopf. ​Ich möchte mehr Emotionen und ich bin gefasst auf ekstatische Nächte, bei denen ich mit meinem und dem Körper meiner ​Partnerin verschmelze. Ich bin vorbereitet auf depressive, einsame Momente am Beckenrand, in denen mir die Augen ausheulen ​und ich freue mich darauf, das alles zu Papier zu bringen.

Hier bin ich frei. Hier kann ich machen, was ich will. Ich schreibe es einfach auf. Ich schreibe es einfach runter und ich lasse dich ​daran teilhaben.

Ich möchte dieses Jahr mit den Worten beenden, die das Ende meines Buches zieren, welches du womöglich im kommenden Jahr ​in den Buchhandlungen finden wirst.


“Ich habe lediglich damit angefangen, meine Gedanken festzuhalten, weil ich sie im Kopf nicht mehr festhalten konnte. Ich schrieb ​auf, was mich beschäftigt, wodurch immer mehr Erinnerungen hoch kamen. Ich rekapitulierte die Ereignisse und was ich bereits alles ​erlebt habe. Was du hier liest bzw. gelesen hast, ist mein Leben, meine Vergangenheit, Ich.

Ich habe nichts geändert und nichts ausgelassen, was wichtig ist. Momente, die mich prägten. Ereignisse, die mich zu dem machten, ​der nun diese Zeilen hier schreibt und dankbar ist, dass du sie liest.


Danke.


***


Ich wünsche dir für dich und dein Leben nur das Beste.


Denk dran:


Es gibt kein Richtig.

Es gibt kein Falsch.

Es gibt lediglich die Erfahrung und das Wichtigste ist, dass sie gemacht wird: Von Dir!


Grüße

Pat”


Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr und viele Erfahrungen.

M

Patrick Michel

Autor,Texter, Ghostwriter

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